Obwohl eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) durch Sonnenlicht Strom erzeugt, kann sie bei einem Stromausfall nicht unbedingt Energie liefern. Doch es gibt Lösungen, um das zu ändern, erklärt BK-Soltech GmbH, ein Experte für Photovoltaik und Energiespeicher.
Funktionsweise einer PV-Anlage bei Stromausfall
Ein Stromausfall führt oft dazu, dass der Wechselrichter einer Photovoltaikanlage automatisch abschaltet, sodass kein Strom mehr geliefert wird. Mit der richtigen Technik – einem Backup- oder Ersatzstromsystem, das auf einem Stromspeicher basiert – kann die Stromversorgung aus der PV-Anlage aufrechterhalten werden. Einige Hersteller bieten eine grundlegende Notstromversorgung an, die selbst ohne Speicher über eine am Wechselrichter angeschlossene Steckdose bei Stromausfall die Energieversorgung einzelner Geräte sicherstellt.
Technische Anforderungen für die Stromerzeugung
Ein Ersatzstromsystem benötigt einen Stromspeicher, einen passenden Wechselrichter und eine Netzumschalteinrichtung. Einige Hersteller integrieren diese Komponenten bereits in ihren Systemen. Oft muss auch die bestehende Hausinstallation angepasst werden, um das Ersatzstromsystem nutzen zu können.
Wechselrichter für die Energieversorgung
Ein Wechselrichter, der in der Lage ist, bei einem Stromausfall ein eigenständiges Netz aufzubauen (sogenannter Schwarzstart), ist für das Ersatzstromsystem unerlässlich. Manche Hersteller integrieren solche Wechselrichter bereits in ihre Speichersysteme. Bei der Auswahl des Systems ist auch die Überlastfähigkeit des Batterie- oder Hybridwechselrichters wichtig, da einige Geräte höhere Anlaufströme benötigen.
Kosten der Umrüstung
Die Kosten für eine Umrüstung hängen von der bestehenden Ausstattung und den gewünschten Zielen ab und sind daher sehr individuell. Idealerweise sollte eine Back-Up-Fähigkeit bereits bei der Planung einer PV-Anlage berücksichtigt werden.
Geeignete Batteriespeicher
Grundsätzlich können alle Batterietypen für ein Ersatzstromsystem verwendet werden. Wichtiger sind die zusätzlichen Komponenten, wie Wechselrichter, Laderegler oder Netzumschalteinrichtung.
Kosten für PV-Anlage inklusive notstromfähigem Speicher
Die Kosten für eine PV-Anlage mit einem notstromfähigem Speicher variieren je nach Hersteller und Ausführung. Im landwirtschaftlichen Umfeld kann man momentan von Kosten von 1.200 bis 1.500 Euro pro kWp installierter Leistung ausgehen. Bei Speichersystemen mit Notstromfunktionalität muss man momentan in etwa mit Kosten von 1.000 Euro pro kWh Speicherkapazität rechnen.
Bei der Planung eines solchen Systems sollte beachtet werden, dass ein Teil der Speicherkapazität für den Ersatzstrom reserviert werden muss. Zudem führt die Fähigkeit zur Bereitstellung von Ersatzstrom zu höheren Systemverlusten, da der Eigenverbrauch des Systems oft höher ausfällt. Daher muss bei der Wahl des Systems neben der Speicherkapazität auch die maximale Leistungsabgabe berücksichtigt werden, um die gewünschten Verbraucher mit Ersatzstrom beliefern zu können. Ein Batteriesystem mit Notstromfunktionalität muss immer individuell geplant und auf den gewünschten Nutzen hin ausgelegt werden.